Das Freibad in Bischofsgrün
Bildrechte: BR/Markus Feulner

In Bischofsgrün soll das Freibad saniert werden. Das will auch ein Förderverein. Rund 100 Bürgerinnen und Bürger trafen sich zu einem Infoabend.

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Zu wenig Fördergelder fürs Schwimmbad? Ein Dorf will anpacken

Vielerorts in Bayern fehlt das Geld, um öffentliche Schwimmbäder zu sanieren – das gilt auch für die Gemeinde Bischofsgrün im Landkreis Bayreuth. Das Dorf im Fichtelgebirge will jetzt seine Kräfte bündeln. Doch die Zeit drängt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Das Becken ist ausgetrocknet, die Liegewiese zugewuchert – das Freibad in Bischofsgrün lädt nicht gerade zum Verweilen ein. Wie in vielen bayerischen Kommunen fehlt auch hier im Landkreis Bayreuth das Geld, um das öffentliche Schwimmbad zu sanieren. Doch es herrscht Aufbruchstimmung: Rund 100 Bürgerinnen und Bürger haben sich dazu bereit erklärt, bei der Sanierung des Bischofsgrüner Freibads zu helfen, um es im Jahr 2025 wieder zu eröffnen.

Ein Schritt auf dem Weg dahin: ein Infoabend zur Gründung eines Fördervereins. Die Mitinitiatoren Angelika Ackermann und Andreas Munder berichteten am Dienstag über den Sachstand und den Zustand des 64 Jahre alten Freibades in der knapp 2.000 Einwohner großen Gemeinde Bischofsgrün.

Kleineres Becken, kleinerer Sprungturm: Kosten müssen gesenkt werden

Seit der bislang letzten Badesaison im Jahr 2018 gab es Überlegungen, die in die Jahre gekommene Anlage zu sanieren. Dazu stünden Fördermittel des Bundes über 3,5 Millionen Euro zur Verfügung. Die bisherigen Planungen sahen jedoch eine Sanierung in Höhe von über fünf Millionen Euro vor. Das sei zu viel für die Gemeinde Bischofsgrün, so Munder. Deswegen habe der Gemeinderat im April die Planungen in der bisherigen Form gestoppt.

Nun hat die Interessengemeinschaft Förderverein Freibad einen deutlich abgespeckten Plan vorgelegt, mit dem Ziel, die Kosten bei drei Millionen Euro zu deckeln. Dazu soll beispielsweise die Sprungturmanlage verkleinert werden. Das Wasser soll künftig über einen Solarabsorber von der Sonne erwärmt werden. Die Becken werden nach den Plänen der Interessengemeinschaft teilweise verkleinert.

Die notwendigen Bauarbeiten sollen nach Möglichkeit von einheimischen Firmen oder in Eigenleistung vorgenommen werden. Der Förderverein will sich vor allem um Mitglieder, Sponsoren und, zusammen mit der Wasserwacht, den Betrieb des Freibades kümmern.

"Starkes Signal der Geschlossenheit" in Bischofsgrün

Die Gemeinde Bischofsgrün sieht den Förderverein als willkommene Unterstützung bei den Sanierungsplänen. Bürgermeister Michael Schreier (SPD) bedankte sich für die Vorarbeit der Interessengemeinschaft und wies bei dem Infoabend darauf hin, dass der Gemeinderat einstimmig für die Sanierung sei. Schreier wertete die Versammlung als ein "starkes Signal der Geschlossenheit" zwischen Bürgern und Gemeinde.

Es sei durchaus möglich, die Fördergelder des Bundes mit dem sogenannten Schwimmbadprogramm der Bayerischen Staatsregierung zu verknüpfen, auch wenn einzelne Posten dann vielleicht anders gewichtet würden oder wegfallen könnten. Das Schwimmbadprogramm sieht eine Förderung von bis zu 90 Prozent der Kosten vor. Der Gemeinde Bischofsgrün drängt nun die Zeit – das Förderprogramm des Bundes gilt nur noch bis 2024. Ob es um ein Jahr verlängert werden kann, ist offen.

Schwimmunterricht im Ort als Chance für Kinder

Ein Abriss und Rückbau des Freibades komme möglicherweise teurer als eine Sanierung, so Bürgermeister Schreier. Das Freibad sei für die Einheimischen, wie auch die Touristen, von Bedeutung, betonte Andreas Munder von der Interessengemeinschaft. Noch wichtiger sei aber, dass hier eine ortsnahe Möglichkeit gegeben sei, Kindern das Schwimmen beizubringen. Das Bischofsgrüner Freibad sei ein Regionalschwimmbad und habe einen Einzugsbereich über den Ort hinaus, betonte Munder. Die Gründungsversammlung des Fördervereins soll am 25. Juli im Bischofsgrün stattfinden.

Blick durch ein geschlossenes Tor auf ein leeres Freibad.
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Das Freibad in Bischofsgrün ist verlassen, das soll sich ändern.

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